Regensburg ist die günstigste – Witten die teuerste Stadt in Deutschland.

Vergleich der Grundsteuerlast in den 100 größten Städten Deutschlands. Wie steht es um Wolfsburg und Umgebung?

Die jährliche Grundsteuerlast für Eigentümer und Mieter eines typischen Einfamilienhauses ist je nach Stadt sehr unterschiedlich. Während in Regensburg 335 Euro fällig werden, sind es für ein vergleichbares Haus in Witten 771 Euro. Das ist ein zentrales Ergebnis des diesjährigen Grundsteuerrankings des Eigentümerverbandes Haus & Grund Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Institut der deutschen Wirtschaft Köln.

„Uns beunruhigt vor allem die Entwicklung der kommunalen Hebesätze, die letztlich über die Belastung entscheiden“, kommentierte Haus & Grund-Präsident Kai Warnecke bei der Vorstellung der Ergebnisse am 07.10.2024 in Berlin.

In 26 der 100 untersuchten Städte, darunter auch Wolfsburg, sind die Hebesätze seit der letzten Untersuchung im Jahr 2021 erhöht worden. Nur Duisburg nahm als einzige Stadt eine Senkung vor. Der durchschnittliche Hebesatz in den 100 größten Städten liegt nun bei 589 Prozent, ein Plus von 25 Prozentpunkten im Vergleich zu 2021.

„Es kann nicht sein, dass Politiker landauf, landab steigende Wohnkosten beklagen dann die Grundsteuerschraube immer fester ziehen. Die aktuell in allen Bundesländern laufende Umstellung der Grundsteuer auf ein neues Berechnungsverfahren darf nicht dazu genutzt werden, die kommunalen Kassen zu füllen“, mahnte der Verbandschef.

Platz  1: 

Regensburg 

Platz 2:

Koblenz 

Platz 3: 

Erlangen

Platz 4:

Ulm 

Platz 5:

Düsseldorf & Ratingen

Platz 96:

Duisburg 

Platz 97:

Darmstadt

Platz 98:

Mülheim an der Ruhr

Platz 99:

Offenbach am Main

Platz 100: 

Witten

Niedersächsischen Städte im Vergleich:

Unser Interesse gilt insbesondere der Entwicklung von Niedersachsen. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern nimmt Niedersachsen hinsichtlich der durchschnittlichen Beträge der Grundsteuer B den 9. Platz ein. Der Grundsteuerbetrag B erhöht sich durchschnittlich im Vergleich zum Jahre 2021 um 28 Euro. Mit durchschnittlich 419 Euro führt auf Platz 1 Bayern. Das Schlusslicht mit einer Grundsteuer von durchschnittlich 686 Euro bildet Berlin. 2021 belegt die Stadt Wolfsburg noch den 30. Platz und lag damit vor Braunschweig (35. Platz). 2024 hingegen rutscht die Stadt Wolfsburg auf den 45. Platz und fällt damit zweiundzwanzig Plätze hinter Braunschweig (24. Platz). Das liegt zum einen daran, dass im Vergleich zu Braunschweig in Wolfsburg eine Anhebung des Hebesatzes vorgenommen worden ist. Dennoch stellt dies eine Entwicklung dar, der wir kritisch entgegenstehen und weiter genau beobachten werden. Im Übrigen sind Oldenburg (7. Platz) und Osnabrück (11. Platz) positiv im Ranking hervorzuheben. Negativ fallen insbesondere die Städte Hildesheim, die vom 51. Platz auf den 73. Platz, sowie Hannover, die vom 67. Platz auf den 86. Platz gefallen sind, auf.

 

Abschließend lässt sich festhalten, dass viele Städte und Kommunen die bestehenden Möglichkeiten zur Steuererhöhung bereits jetzt voll ausschöpfen. Mit dem Jahreswechsel endet ein jahrelanger Reformprozess der Grundsteuer. Ab dem kommenden Jahr zahlen sowohl Mieter als auch Eigentümer die „neue“ Grundsteuer. Es bleibt zu befürchten, dass in wachsenden Städten und Ballungsräumen, in denen der finanzielle Druck auf die öffentlichen Haushalte ohnehin hoch ist, die Grundsteuerhebesätze eine zunehmend bedeutende Rolle bei der finanziellen Belastung von Immobiliennutzern spielen.

Das Grundsteuerranking 2024 als PDF: GrSt-Ranking 2024

 

Ursprüngliche Pressemitteilungen von Haus & Grund Deutschland: https://www.hausundgrund.de/aktionstag-2024  & https://www.hausundgrund.de/grundsteuerranking-2024

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Bild: Haus & Grund Deutschland