Ob die Gasumlage noch gekippt wird oder nicht – feststeht: Strom und Gas werden teurer. Leider ist mit einer massiven Erhöhung schon im Oktober zu rechnen. Um Abrechnungsärger zu vermeiden, sollte der bisherige Verbrauch jetzt notiert- und sogar auch fotografiert werden. Dazu rät Adam Ciemniak, Geschäftsführer von Haus & Grund Wolfsburg und Umgebung e. V.: „Nur so kann man dem Energieversorger gegenüber zweifelsfrei dokumentieren, wie viel Gas noch zu den bisherigen – günstigeren Konditionen verbraucht worden ist.“
Es ist nicht zu erwarten, dass die Versorgungsunternehmen anlässlich der Preiserhöhung Ablesedienste ins Haus schicken werden, die den bisherigen Verbrauch festhalten, meint Adam Ciemniak. Deshalb der Tipp des Wolfsburger Eigentümerverbandes: Verbraucherinnen und Verbraucher sollten unbedingt nach Zugang entsprechender Informationsschreiben des Versorgers zum Stichtag der Preisumstellung die bisherigen Verbräuche dokumentieren. Viele Smartphones registrieren das Datum und die Uhrzeit des Fotos. „Zur Sicherheit kann man auch eine aktuelle Tageszeitung mit fotografieren.“ Die festgehaltenen Verbrauchswerte müssen dann dem eigenen Versorger übermittelt werden – mit Angabe der Kundennummer. Das gilt auch für den Stromverbrauchszähler.
Die jetzt angekündigte Preiserhöhung vieler Versorger bezieht sich vor allem auf den Arbeitspreis. Der Grundpreis bleibt dagegen gleich, wird aber einer geringeren Mehrwertsteuerbelastung statt bisher von 19% nun in Höhe von 7% unterworfen. Ab dem 01.Oktober soll zusätzlich „on top“ eine Gasumlage erhoben werden, mit der Gasimporteure gestützt werden sollen. Diese Maßnahme ist aber rechtlich umstritten, besonders durch die angekündigte staatliche Übernahme des Uniper-Konzerns, von dem viele Stadtwerke Gas beziehen. Rechtsexperten sehen darin einen Interessenkonflikt, wenn der Staat die Umlage in das dann eigene Unternehmen „umleitet“. „In jedem Fall werden Nebenkosten spürbar teurer“, meint Peter Tabrizian, Vorsitzender von Haus und Grund Wolfsburg und Umgebung. „Wenn Mieter schon absehen können, dass es bei einer drohenden Nachzahlung eng werden könnte, sollte rechtzeitig das Gespräch mit dem Eigentümer gesucht werden. Gerade unsere Mitglieder als überwiegend private Vermieter kennen ihre Mieter persönlich und wollen ein harmonisches Miteinander. Da findet sich dann manche Lösung.“
Ziel müsse es sein, den Wohnungsmarkt auch in den kommenden Monaten funktionsfähig zu halten. „Auch die neuen Beschlüsse machen das Wohnen teurer – über Sinn und Unsinn mag man da trefflich streiten“, kritisiert Tabrizian. „So wurden Heizanlagen auch bisher regelmäßig überprüft, durch die Schornsteinfeger. Dass das nun zusätzlich noch von einem Heizungsbauer erfolgen muss, deren Terminkalender schon jetzt berstend voll sind, ist nicht nachvollziehbar.“
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